Lea Grundig — Kritische Künstlerin und Visionärin.
Grafiken aus den 1930er Jahren

Kabinettausstellung im Jüdischen Museum Frankfurt am Main
11. September – 7. Dezember 2014

«2006 schenkte die Akademie der Künste Berlin dem Jüdischen Museum in Frankfurt am Main rund 45 Grafiken der Künstlerin Lea Grundig. Die Ausstellung zeigt einen Teil dieser Radierungen, darunter Arbeiten aus dem Zyklus Unterm Hakenkreuz von 1935, die die »Machtergreifung« der Nationalsozialisten kommentieren und die Veränderungen im Alltag reflektieren. Aber auch Motive, die die Verfolgung und Gefangenschaft thematisieren. Ebenfalls zu sehen sind Radierungen aus Krieg droht, entstanden in den Jahren zwischen 1935 und 1937. Sie zeigen, wie sich das Unheil ankündigt und in visionären Darstellungen die schrecklichen Ausmaße des Kriegsalltags vergegenwärtigt. Es handelt sich nicht um Schilderungen von Erlebtem, sondern es sind warnende Sinnbilder. Ebenfalls 1935 entsteht die Serie Der Jude ist schuld, in der Lea Grundig gleichzeitig die Ebenen von persönlicher Diffamierung und allgemeiner Bedrohung und Verfolgung miteinander verschmilzt und ihr ohnmächtiges Ausgeliefertsein reflektiert.» (Jüdisches Museum Frankfurt a.M.)