Hans-und-Lea-Grundig-Preis 2021

Der Hans-und-Lea-Grundig-Preis geht in diesem Jahr an die Künstler*innen Rajkamal Kahlon (Berlin),  Rudolf Herz (München) und  Natacha Nisic (Paris) sowie an die Kunsthistorikerin Dorothea Schöne (Berlin). Darauf verständigte sich die neunköpfige Jury unter dem Vorsitz von Rosa von der Schulenburg und Eckhart Gillen mehrheitlich nach intensiver Diskussion am 19. Mai 2021 in Berlin.

Lobende Erwähnung finden die Einreichungen der Künstlerinnen Carla Adra (Paris) und der in Birmingham geborenen Jessica Ostrowicz sowie des Kunsthistorikers Peter Chametzky (University of South Carolina, Columbia, USA).

Um den Preis waren mehr als 240 Bewerbungen eingegangen, darunter Arbeiten aus den USA, Israel, der Schweiz, Großbritannien, Norwegen und der Ukraine sowie von internationalen, in der Bundesrepublik lebenden Künstler*innen.

Rajkamal Kahlon wird die Auszeichnung in der Kategorie Bildende Kunst für ihr antirassistisches und kolonialismuskritisches Werk „Die Völker der Erde“ zuerkannt. Rudolf Herz erhält den Preis in derselben Kategorie für sein dreiteiliges erinnerungspolitisches Projekt „Lenin Komplex“.

Natacha Nisic konnte in der Kategorie Kunstvermittlung mit dem kollaborativen Online-Projekt „The Crown Letter“ überzeugen, das während der Corona-Pandemie weltweit Künstlerinnen präsentiert und vernetzt. Dorothea Schöne wird in der Kategorie Kunstgeschichte für ihr biografisches Ausstellungsprojekt über den nahezu vergessenen Berliner Bildhauer Joseph M. Abbo geehrt, der 1935 vor den Nazis nach London fliehen musste und verarmt im Exil verstarb.

Die Preisverleihung war für den 12. Dezember 2021 (Sonntag) im Jüdischen Museum in Frankfurt am Main geplant. Pandemiebedingt kann sie leider nicht stattfinden und wurde in das kommende Jahr verschoben. Informationen zum neuen Termin und dem Veranstaltungsort folgen.

Zur Neuaufstellung und Entwicklung des Preises seit der Übernahme durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung vor zehn Jahren ist die Publikation „Kunst als Widerspruch. Der Hans-und-Lea-Grundig-Preis 2011 – 2021“ [LINK] erschienen.

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Ausschreibung zum Hans-und-Lea-Grundig-Preis 2015
Ende der Bewerbungsfrist: 31. März 2015

Unter der Schirmherrschaft der in Berlin ansässigen Rosa-Luxemburg-Stiftung wird in Erinnerung an Hans Grundig (1901–1958) und Lea Grundig (1906–1977) der gleichnamige Preis für kunstwissenschaftliche, künstlerische und kunstvermittelnde Leistungen vergeben.

Bei den künstlerischen Arbeiten werden aktuelle Beiträge für eine mit R.B. Kitaj «diasporistisch» zu nennende Kunst erbeten. «Ein Diasporist lebt und malt in zwei oder mehr Gesellschaften zugleich». Diasporistische Kunst «ist von Grund auf widersprüchlich, sie ist internationalistisch und partikularistisch zugleich. Sie kann zusammenhangslos sein — eine ziemliche Blasphemie gegen die Logik der vorherrschenden Kunstlehre —, weil das Leben in der Diaspora oft zusammenhanglos und voller Spannungen ist; ketzerischer Einspruch ist ihr tägliches Lebenselixier.» (Diasporistisches Manifest, 1988)

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Call for entries for the Hans and Lea Grundig Prize 2015
Application deadline: 31 March 2015

A prize for art historical, artistic achievement and for achievement in the communication of art is being awarded in memory of Hans Grundig (1901–1958) and Lea Grundig (1906–1977) under the sponsorship of the Rosa Luxemburg Foundation, Germany. Requested proposals in the art category should be contributions of contemporary “diasporaric” art, according to R.B. Kitaj’s ideology. “A diasporist lives and paints in two or more societies at once.” Diasporic art is “contradictory at its heart, being both internationalist and particularist.

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From Dresden to Tel Aviv — Lea Grundig, 1933–1948

Ausstellung im Igal Presler Museum, Tel Aviv
in Zusammenarbeit mit dem Büro Israel der Rosa-Luxemburg-Stiftung
11. September 2014 – 11. Dezember 2014

Eröffnung

Eröffnung

Eröffnung

Die Malerin und Grafikerin Lea Grundig ist in Israel nur noch wenigen Menschen bekannt, obwohl sie als Jüdin zwischen 1940 und 1948 in Palästina Zuflucht vor der rassistischen Verfolgung in Nazi-Deutschland gefunden, in Haifa und Tel Aviv gelebt und hier eine Vielzahl künstlerischer Arbeiten geschaffen hat: Zeichnungen, Radierungen, Lithografien und Buchillustrationen.
Igal Presler, Sammler und Direktor seines Privatmuseum in Tel Aviv, hat in den letzten Jahren Arbeiten von Lea Grundig zusammengetragen. Der bekannte israelische Kunsthistoriker Gideon Ofrat gestaltete aus diesem Bestand die Ausstellung From Dresden to Tel Aviv. Lea Grundig 1933 – 1948. Mit Unterstützung der Rosa-Luxemburg-Stiftung konnte der Katalog zur Ausstellung herausgegeben und das internationale Symposium Never Passive! Lea Grundig in Palästina am Tag der Ausstellungseröffnung veranstaltet werden.

Never Passive! Lea Grundig in Palästina

10. September 2014
Lea-Grundig-Symposium in Tel Aviv
veranstaltet vom Büro Israel der Rosa-Luxemburg-Stiftung

Das Symposium behandelte verschiedene Aspekte des Lebens und des Werks von Lea Grundig. Unter anderem charakterisierte Eckhart Gillen das Leben und Schaffen von Lea Grundig im Spannungsfeld von jüdischer Identität und Kunstpolitik; Grit Schorch berichtete über jüdische Intellektuelle zwischen Palästina, Israel und Ost-Deutschland; Oliver Sukrow beleuchtete den Kontakt zwischen Miriam Novitch vom Ghetto Fighters Museum (bei Haifa) und Lea Grundig im Kalten Krieg. Die begrenzte Resonanz der Kunst von Lea Grundig in Palästina/Israel untersuchte Gideon Ofrat. Der frühere Student bei Lea Grundig in Dresden, Abed Abdi, schilderte die Lehrerin aus persönlichem Erleben. Maria Heiner demonstrierte die Kinderbuchillustrationen von Lea Grundig als ein breites Betätigungsfeld der Künstlerin in den 1940erJahren.

Angelika Timm

David Tartakover

Eckhart Gillen

Abed Abdi

Gideon Ofrat und Abed Abdi

Gideon Ofrat

Gideon Ofrat

Grit Schorch

Maria Heiner

Oliver Sukrow